• "Versäumt nicht, zu üben die Kräfte des Guten."

    aus dem Gedicht "Symbolum" von
    Johann Wolfgang von Goethe (Freimaurer, Loge Anna Amalia, Weimar)

Symbole und Selbsterkenntnis

Gesellenbauriss – Symbole und Selbsterkenntnis: Mein Weg durch das Gesellenjahr zur inneren Harmonie und Weisheit.

Die Symbole auf dem Arbeitsaltar üben eine tiefe Faszination auf mich aus, indem sie als Brücke zwischen der materiellen und der spirituellen Welt dienen. Sie laden dazu ein, über ihre verborgene Bedeutung nachzudenken und Verbindungen zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren zu erkennen. Während der Tempelarbeit empfinde ich eine besondere innere Ruhe, obwohl andere mich als Zappelphilipp sehen und mich mein Restless-Leg-Syndrom herausfordert.Diese Herausforderung lenkt meinen Fokus auf eine achtsame Wahrnehmung meines Körpers und vertieft meine Verbindung zur universellen Ordnung. Es scheint, als sprächen die Symbole eine verborgene Sprache, die mein innerstes Wesen berührt und mir hilft, meine Rolle im kosmischen Gefüge klarer zu erkennen.

Durch ihre Präsenz vermitteln die Symbole Balance, Klarheit und einen tieferen Zugang zu den Herausforderungen des Alltags. Sie inspirieren dazu, über das Oberflächliche hinauszugehen, innere Harmonie zu finden und in Einklang mit der universellen Ordnung zu handeln. So schaffen sie einen Raum, in dem Weisheit, Frieden und Selbsterkenntnis auf natürliche Weise wachsen können.

Die Wahrheit ist, dass unser Gehirn eher auf Selbsterhaltung als auf Selbsterkenntnis optimiert ist. In der Evolution hat sich unser Denken so entwickelt, dass es uns hilft, unser Selbstbild zu bewahren, auch wenn es uns von der objektiven Realität entfernt. Diese Mechanismen können kurzfristig unser Wohlbefinden schützen, führen jedoch langfristig zu einer Verzerrung der Realität.

Trotz dieser Erkenntnisse ist die Reise zur wahren Selbsterkenntnis unerlässlich. Nur wenn wir bereit sind, uns selbst mit all unseren Stärken und Schwächen zu akzeptieren, können wir aufrichtig und authentisch handeln. Die Wahrheit über uns selbst zu erkennen, ist der erste Schritt zu echter Selbstverwirklichung und innerem Frieden.

Die esoterische Weisheit lehrt uns, dass „das Innen das Aussen bestimmt“ oder „Du bist, was du denkst“. Konstruktives Denken hat mir gezeigt, dass ich nur das verwirklichen kann, was in meinem Inneren bereits angelegt ist. Diese Erkenntnis verdeutlicht, dass unser Leben weit weniger von äusseren Umständen abhängt, als wir oft glauben. Wir sind mit der Verantwortung für unser Handeln und unsere Entscheidungen ausgestattet. Unsere Misserfolge sind selten „Zufälle“ oder „Schicksal“, sondern Ausdruck der tieferen Muster in unserem Unterbewusstsein. Wie ein Computer, dessen Programme uns prägen, speichern auch wir täglich neue Informationen, die unser Verhalten und unser Leben kontinuierlich beeinflussen. Alles, was wir im Inneren speichern, bleibt bestehen und wächst, unabhängig von seiner Bedeutung oder Qualität.

Diese Gedanken sind als Inspiration gedacht, nicht als Dogma. Sie regen dazu an, die eigene Perspektive zu hinterfragen und neue Verbindungen zwischen den Dimensionen des Seins zu entdecken. In einem literarischen Werk las ich: „Die schönste und lohnendste Arbeit ist die Arbeit an sich selbst.“ Die Antwort auf die Frage, ob diese Erkenntnis Veränderungen in Verhaltensmustern und Lebensführung bewirken kann, ist eindeutig: Ja. Für uns Freimaurer,die der Selbsterkenntnis und Vervollkommnung verpflichtet sind, ist es entscheidend, diesen Zusammenhang zu vertiefen. Nur durch bewusstes Nutzen unserer Zeit können wir unsere persönliche und spirituelle Entwicklung vorantreiben.

Indem wir uns dieser Herausforderung stellen, erkennen wir die Verantwortung gegenüber uns selbst. Jeder Augenblick bietet die Chance zur Transformation und zur Überwindung unserer Grenzen. Dies erfordert Achtsamkeit und Reflexion, um sicherzustellen, dass wir unsere Zeit nicht nur verstreichen lassen, sondern bewusst gestalten.

Das Unterbewusstsein kann durch bewusste, positive Ausrichtung beeinflusst werden. Wenn destruktive Gedanken geäussert werden, interpretiert das Unterbewusstsein diese als Wünsche, da es keine Bewertungen trifft. Äussert man sich beispielsweise negativ über Krankheit, nimmt das Unterbewusstsein dies als Auftrag und beginnt, es zu manifestieren. Das Unterbewusstsein dient dazu, das Bewusstsein von irrelevanten Informationen zu befreien, sodass dieses sich auf Kreativität konzentrieren kann. 

Indem wir unseren „inneren Computer“ mit positiven Gedanken speisen, beseitigen wir Fehlprogrammierungen. Diese positiven Gedanken treten zunächst in Konkurrenz zu den negativen, die wir alle in uns tragen. Doch da sich das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, vergrössert, verdrängen die positiven Gedanken nach und nach die negativen und schaffen Raum für Wachstum und Veränderung. Durch diese bewusste Lebensweise streben wir danach, unsere inneren Wahrheiten zu entdecken und über uns hinauszuwachsen.Es ist ein fortlaufender Prozess des Lernens und Wachsens, der uns schliesslich befähigt, unser Leben in Einklang mit den Prinzipien der Weisheit und des Fortschritts zu führen.

Akzeptiere dein Leben in seiner Gesamtheit: die Freude, das Glück und den Erfolg. Betrachte die Sorgen der Vergangenheit als abgeschlossen: Vergangen ist vergangen. Lass Wut, Ärger, Enttäuschung und Hass aus deinem Geist verbannt. Verzeihen ist der wahre Königsweg, da Fehler beim Verurteilen möglich sind, jedoch beim Verzeihen nie. Durch Vergebung erfährst du Freiheit. Handle wie ein Freimaurer, der mit dem Senkblei in der Hand agiert: Dankbarkeit für alles, was war, als das Beste, was geschehen konnte, ist das wahre positive Denken.

Im positiven Denken gibt es kein Negatives; alles hat seinen Sinn und seine Notwendigkeit, um zur höchsten Erkenntnis zu gelangen. Positives Denken führt uns zu unserem gemeinsamen Ziel: Ein Leben in Liebe, Harmonie, Freude, Erfüllung und Erfolg.

Albert Einsteins Äusserung von 1955 – „Die Trennung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist nur eine hartnäckige Illusion“ – erhält heute zunehmend an Klarheit und Bedeutung.

Ich bin überzeugt, dass die Kraft, unsere eigene Realität zu gestalten und die Lebensumstände zu formen, die wir uns wünschen, in unserer Fähigkeit liegt, diese Grundidee mit Weisheit in unseren Alltag zu integrieren und kontinuierlich an unserer persönlichen Weiterentwicklung zu arbeiten. Diese Perspektive eröffnet uns die Möglichkeit zur Transzendenz und führt uns durch ein Mosaik von Erfahrungen, das uns Schritt für Schritt unserem Ziel näherbringt.

Winzige Veränderungen können oft zu bedeutenden Entdeckungen führen. Dies erfordert eine sorgfältige Auseinandersetzung mit dem anfänglich möglicherweise ungeliebten Auftrag. Ein tiefes Engagement kann dazu führen, dass man ein Verständnis für die Aufgabe entwickelt. Anstatt die Aufgabe passiv zu akzeptieren und in  gewohnter Weise auszuführen, sollte man nach alternativen Ansätzen suchen.

Ich glaube fest daran, dass wir einen Zustand inneren Friedens erreichen können, der uns die erforderliche Geisteshaltung verleiht,um die Ereignisse unseres Lebens in einem umfassenden Kontext zu verstehen. Mit diesem klaren Bewusstsein sind wir in der Lage, die Lektionen, die in unseren Erfahrungen verborgen sind, zu erkennen und zu verstehen, und dadurch kontinuierlich an unserer eigenen Vollkommenheit zu arbeiten. Doch wie können wir diesen Perspektivwechsel erreichen, der uns aus den Herausforderungen des Alltags zu einem tieferen Verständnis führt?

Das Streben nach Transzendenz im Alltagsleben bedeutet, eine tiefere Verbindung zu unserer inneren Quelle der Weisheit und des inneren Friedens zu suchen. Es erfordert die bewusste Schaffung von Raum für spirituelle Praktiken und Reflexion, um über die oberflächlichen Belange des täglichen Lebens hinauszublicken. Durch Meditation, die Beschäftigung mit Affirmationen, oder einfach durch bewusstes Innehalten können wir eine profundere Verbundenheit mit uns selbst und unserer Umgebung erfahren.

Die Integration transzendenter Elemente in den Alltag erfordert eine bewusste Entscheidung, den Moment zu schätzen und aus jeder Erfahrung zu lernen. Es geht darum, einen Zustand der Achtsamkeit zu kultivieren, der uns erlaubt, sowohl die äusseren Ereignisse als auch unsere inneren Reaktionen und Gefühle zu erkennen und zu verstehen.

Zudem ist es entscheidend, eine positive Geisteshaltung zu bewahren, die uns selbst in schwierigen Zeiten hilft, die Lektionen und das Wachstumspotenzial zu erkennen. Dieser kontinuierliche Prozess der persönlichen Weiterentwicklung ist dynamisch und fordert uns auf, unsere eigenen Grenzen zu überschreiten und unser volles Potenzial zu entfalten.

Durch die bewusste Entscheidung, das Transzendente in unser Leben zu integrieren, öffnen wir uns für eine tiefere Dimension des Seins. Dies ermöglicht es uns, in harmonischer Resonanz mit uns selbst und unserer Umwelt zu leben.

In der heutigen Psychologie wird oft betont, dass das Leben nicht als ständiger Kampf, sondern als ein fliessender Prozess der Selbstverwirklichung betrachtet werden sollte. Dieser Gedanke wird durch die Erkenntnisse zahlreicher Psychologen unterstützt, die die Bedeutung einer bewussten und achtsamen Lebensführung hervorheben.

Die Differenzierung zwischen Anstrengung und Kampf wird treffend beschrieben durch die Beobachtung: „Unsere menschlichen Erfahrungen erfordern Anstrengung, während Kampf eine Form von Anstrengung ist, die von Aufregung und Verzweiflung begleitet wird.“ 

Dies eröffnet eine tiefere Frage:Kann wahre Menschlichkeit und persönliche Erfüllung nur dann erreicht werden, wenn wir aufhören, uns über unser Schicksal zu beklagen? Ist es weise, sich über Herausforderungen zu beschweren, anstatt sich auf konstruktive Anstrengung zu konzentrieren?

Die moderne Psychologie beleuchtet diese Fragen durch die Linse der emotionalen Resilienz und Selbstregulation. Sie lehrt uns, dass es entscheidend ist, zwischen konstruktiver Anstrengung, die uns weiterbringt, und destruktivem Kampf, der unsere Energie verschwendet, zu unterscheiden. Diese Erkenntnis hat weitreichende Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität.

Spirituelle Dimensionen offenbaren sich, wenn wir reflektieren, wie wir unsere inneren Kräfte nutzen, um mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen. Indem wir uns von der Haltung des Jammerns lösen, öffnen wir uns für Wachstumsmöglichkeiten und eine tiefere Verbindung zu unserem inneren Selbst.

In einer detaillierten Analyse erkennen wir, dass jede Herausforderung eine Gelegenheit für persönliches Wachstum bietet. Dies erfordert eine Balance zwischen professioneller und spiritueller Perspektive, um nicht nur zu überleben, sondern auch zu gedeihen. Wenn wir uns den Veränderungen des Lebens hingeben und diese ohne Widerstand annehmen, können wir eine innere Ruhe und Harmonie erreichen, die unser Leben bereichert.

Die Auseinandersetzung mit diesen Konzepten ermöglicht es uns, ein tiefes inneres Gleichgewicht zu finden und uns kontinuierlich weiterzuentwickeln. Eine erfolgreiche und nachhaltige Lebensführung erfordert daher eine gründliche und wohlüberlegte Vorbereitung sowie eine kontinuierliche Reflexion über die eigenen Ziele und Werte.

Um die notwendigen Grundlagen wie Glaube, Motivation, Hoffnung, Integrität, Achtsamkeit, Selbstachtung und Unterstützung zu schaffen, bedarf es gezielter Massnahmen:

1. Ich widme meinem Weg die nötige Zeit und Geduld.

2. Ich suche die Gesellschaft von Menschen, die mich in meinem Fort-schritt unterstützen, nach dem Motto: Zeig mir deine Freunde und ich zeige dir deine Zukunft.

3. Ich trainiere meinen Geist durch Reflexion, Affirmation und/oder Meditation.

4. Ich vergebe mir selbst Misserfolge und bekämpfe Selbstzweifel. 5. Ich überwinde Trägheit durch bewusste Selbstmotivation.

6. Ich bekenne mich zu meinem individuellen Weg und meinen Werten.

7. Ich reflektiere über die Wechselwirkung zwischen meinem Sein und meinem Bewusstsein.

8. Ich verstehe, dass Glück nicht etwas ist, das begrenzt ist oder mir genommen werden kann, sondern dass es sich aus sich selbst heraus entwickelt.

Zusammenfassend stellt das Gesellenjahr für mich eine Phase tiefgreifender persönlicher Entwicklung und intensiven Lernens dar. In dieser Zeit wurde ich dazu angeregt, meine handwerklichen Fertigkeiten zu verfeinern und gleichzeitig meine spirituelle Reise voranzutreiben. Ein zentraler Bestandteil dieses Prozesses ist das tiefgehende Verständnis und die praxisnahe Anwendung der Symbole der Freimaurerei in meinem Leben.

Dieser Lernprozess erweitert meinen Horizont und ermöglicht mir eine tiefere Selbstreflexion hinsichtlich meiner Lebensreise. Darüber hinaus bietet mir das Gesellenjahr die Möglichkeit, meine Fähigkeiten durch praktische Arbeit und durch den Austausch sowie die Anleitung erfahrener Brüder weiterzuentwickeln.

Insgesamt betrachtet ist das Gesellenjahr als ein bedeutender Abschnitt, der mich intensiv auf die nächste Stufe meiner Initiation und meines persönlichen Wachstums innerhalb der Freimaurerei vorbereitet. Es ist eine Zeit der tiefen Selbstreflexion, des Lernens und der Weiterentwicklung, die mir helfen wird, meine spirituelle und handwerkliche Reife zu vertiefen und meinen Weg mit grösserem Verständnis und Engagement weiterzugehen.

M.M. 2025